Florence Obrecht

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Hilde Bergmann, Retrospektive

samedi 28 février 2015, par florence

Sehen- Malen- Sehen- Erkennen

Zu den Werken von Hilde Bergmann

Hilde B. entwickelte ihre Arbeiten aus dem Gesehenen in Natur- und Stadträumen. Zeichnungen oder Fotos dienten ihr als Vorstufe, um sie in Malerei oder in Entwürfe von Stoffen und Tapeten umzusetzen.

Bilder mit floralen Motiven treten uns gegenüber. In ihrem Aufbau wirken sie wie detaillierte Ausschnitte von einem Blumenstrauß oder einem Gewächshaus. Ihre Dichte, ihr Reichtum an Strukturen ist in einem hellen Licht gehalten. In Hilde B. Bildern wird die Malerei nicht zur Konkurrenz der Natur, sondern lässt uns in der feinsinnigen Organisation von Farbe erkennen, dass die Natur nicht aus Gegenständen, die wir uns vorstellen, besteht.

In den rein abstrakten Bildern verwandelt Hilde B. Motive aus der Architektur in farbige Strukturen, die in einem Linien- oder Flächenverbund erscheinen.
Horizontale oder vertikale Streifen werden überlagert von Kreisformen, die wiederum in lineare Gefüge unterteilt sind. Ihre Farbklänge erinnern an die 50er -70er Jahre.
In diesen rhythmisch angelegten Farbkompositionen setzt sich Hilde B. mit der Wechselwirkung der Farbe auseinander. Angelehnt an die Lehre des Bauhauses organisiert Hilde B. die Farben, die aneinander stoßen in einer sinnlichen jedoch auch messbaren Weise. Durch das Setzen von Komplimentärkontrasten und unterschiedlichen Tonwerten beeinflussen sich die Farben wechselseitig.

Hilde B. lädt uns ein, dem eigenen Sehen zu vertrauen, denn sie weiß nach der spürbar langjährigen Arbeitserfahrung, dass das Auge die Farbe ordnet und sortiert.

Susanne Jung